Zur Zeit treibe ich meine Frau ein wenig in den Wahnsinn: Ich restauriere meine gute alte S53. Das letzte mal lief sie vor 2 Jahren, leider ist mir dabei ein Stehbolzen aus dem Motorblock herausgerissen. Selber Schuld, ich habe den Bolzen wohl zu fest angezogen.
Seitdem stand die Maschine in der Garage und wurde einfach nicht besser. Mein Projekt dieses Jahr ist also: Die Simme wieder in Ordnung zu bringen. Nachdem ich mich ein wenig schlau gelesen habe, gab es eine Möglichkeit, den Riss und den Stehbolzen zu reparieren. Also folgte erst einmal eine Bestandsaufnahme:
- Der Rahmen sieht in Ordnung aus, ist an einigen Stellen aber deutlich angerostet.
- Der Motor dreht, aber der Stehbolzen ist raus. Der Motorblock hat einen Riß an der Stelle.
- Der Vergaser sieht auf den ersten Blick nach 2 Jahren nicht-Betrieb aus.
- Bereifung ist für’s erste OK, aber sollte doch bald ausgetauscht werden.
- Scheibenbremse + Hydraulik: muß gewechselt werden, mindestens die Bremsklötze.
- Verkleidung: Die Plastikteile sind teilweise gerissen, verkratzt durch den letzten Sturz in Berlin und könnten nen neuen Anstrich vertragen
- Elektrik: sollte noch funktionieren, auch wenn die Kontakte und Kabel erneuerungswürdig sind, Batterie muß erneuert werden
- Seilzüge etc: müssen getauscht werden
- Zylinder: OK, nicht gut aber funktioniert
Wie man sieht, kommt da jede Menge Arbeit auf mich zu. Für folgende Strategie habe ich mich entschieden:
Zuerst muß der Motor in Ordnung gebracht werden. Ohne das geht es nicht weiter. Danach die Elektrik, Bremsen und diverse Kleinteile. Sollte das Moped danach laufen, kann der Rest folgen. Zunächst wird erst einmal Basisarbeit gemacht.
Der Motor
Ich habe im WWW gelesen, daß man Risse mit Epoxidharz verkleben kann, vielleicht geht das ja auch mit meinem Riss. Der Riss war danach wirlklich ordentlich verschlossen, nur der Stehbolzen hat nicht gehalten Einen kleinen Teilerfolg hatte ich dann aber: Der Motor lief! Das Problem: es tropfte schwarz aus dem Auspuff, weißer Rauch kam aus demselben. Das kann ja nur Öl sein dachte ich, also Simmerringe durch. Und da der Stehbolzen auch nicht in Ordnung zu bringen war, habe ich (zum Glück) bei Ebay ein günstiges, neues Gehäuse bekommen. Allerdings nur das, nicht mehr. Das bedeutet: Den Motor komplett auseinandernehmen und in den neuen einsetzen. Mit Fachwerkzeug geht das echt einfach, nur dumm, daß ich das nicht habe.
Das war echt ein Kampf, den Motor zu zerlegen. Besonders schwer ging die Zündung runter, da habe ich mich sehr schwer mit getan. Zum Glück habe ich am Ende fast alle Baugruppen zusammen lassen können, ansonsten wäre das eine Endloszeremonie gewesen. Mit neuen Dichtungen, Spannringen etc ging auch der Einbau in knapp 4 Stunden vorbei. Es wäre sicher schneller gegangen, wenn ich gleich am Anfang die Motormitteldichtung raufgetan hätte, bevor ich die Geäusehälften wieder zusammengefügt hatte.
Leider habe ich beim Umbau des Motors die Primärspule der Zündung zerstört, was wirklich ärgerlich ist. Es kommt kein Zündfunke und nach allen möglichen Messungen muß das das Teil sein, was defekt ist. Nun warte ich auf das nächste Ersatzteil. Ich persönlich habe das Gefühl, daß der Motor etwas leichter dreht. Hoffentlich kann ich das Gefühl noch bestätigen, wenn die Simme läuft.
Ich mache noch ein paar Bilder, die ich dann hier uploaden werde.